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SVWW unterliegt dem neuen Ligaprimus knapp

SV Wehen Wiesbaden vs. Holstein Kiel 0:1

| Profis

Der SV Wehen Wiesbaden verliert am 32. Spieltag der 2. Bundesliga gegen Holstein Kiel mit 0:1 (0:0). Den entscheidenden Treffer erzielte Timo Becker Mitte der zweiten Halbzeit im Anschluss an einen Eckball (65.). Mit dem Sieg übernehmen die Kieler Störche die Tabellenspitze in der 2. Bundesliga, während der SVWW auf dem Relegationsplatz verweilt. 

Personal

Im Vergleich zur Partie gegen Greuther Fürth in der Vorwoche nahm SVWW-Cheftrainer Nils Döring drei personelle Änderungen in der Startelf vor. Der zuletzt zweimal eingewechselte Thijmen Goppel startete für Keanan Bennetts (Bank) auf der linken Schienenposition, während Bjarke Jacobsen anstelle des ebenfalls auf der Bank platznehmenden Gino Fechner begann. Zudem kehrte Hyunju Lee nach abgesessener Sperre für John Iredale (Bank) zurück in die Startelf.  

Spielverlauf

Vor mehr als 10.000 Zuschauern in der BRITA Arena gehörte den Gastgebern die erste Chance der Partie. Lee setzte Nikolas Agrafiotis mit einem starken Steckpass in Szene, der unter Gegnerdruck jedoch nur unplatziert abschließen konnte (9.). Rund zehn Minuten später scheiterte erneut Agrafiotis zudem nach einem langen Zuspiel aus dem Zentrum mit seinem Abschluss ins linke Eck an Holstein-Keeper Timon Weiner (21.). Zuvor hatten sich durch Jann-Fiete Arp auch die Störche das erste Mal dem rot-schwarzen Gehäuse angenähert (19.). Der Distanzschuss des Kieler Stürmers flog jedoch ebenso am linken Pfosten vorbei wie der Freistoßversuch von Philipp Sander aus mehr als 25 Metern fünf Minuten danach (24.). Der insbesondere in der Anfangsphase immer wieder mit langen Bällen in den Spitze agierende SVWW spielte gegen den Aufstiegsanwärter unterdessen gut mit, setzte sich phasenweise im Angriffsdrittel fest und hatte fünf Minuten vor dem Ende die nächste gute Möglichkeit. Den Steckpass von Ivan Prtajin schnappte sich der herauseilende Weiner jedoch knapp vor dem in die Tiefe gestarteten Agrafiotis (41.). In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst scheiterte Prtajin mit einem äußerst sehenswerten Seitfallzieher am den Ball über die Latte lenkenden KSV-Keeper (45.+1), anschließend köpfte Marcus Mathisen den darauffolgenden Eckball zum umjubelten 1:0 in die Maschen (45.+2). Als die Teams bereits wieder am Anstoßpunkt standen, griff jedoch der VAR ein und nahm das Tor zurück, da der Ball auf dem Weg zum Torschützen bereits im Toraus war (45.+3). 

Nach Wiederanpfiff dauerte es dann eine Viertelstunde bis zum ersten echten Hochkaräter. Eine scharf getretene flache Hereingabe von Sander setzte Holstein-Linksaußen Tom Rothe im Rutschen jedoch nur ans Außennetz (60.). Stattdessen war es eine Ecke, welche die Kieler fünf Minuten später in Führung brachte. Timo Becker köpfte die von Alexander Bernhardsson produzierte Bogenlampe in Richtung des linken Torecks, wo auch Keanan Bennetts‘ Rettungsversuch mit dem linken Oberschenkel das 1:0 der Störche nicht mehr verhindern konnte (65.). Nur wenige Zeigerumdrehungen später spitzelte Bennetts dafür dem frei aufs Tor laufenden Becker in höchster Not noch erfolgreich den Ball vom Fuß (70.). In der Folge spielte der SVWW weiter gut nach vorne, ein Lupfer des eingewechselten Iredale nach Zusammenspiel mit Goppel landete jedoch lediglich auf dem Tornetz (79.), während Mathisen auf der Gegenseite eine gute Kieler Konterchance per Grätsche zur Ecke klärte und damit die Vorentscheidung verhinderte (88.). So kam der als Joker gekommene Kianz Froese in der Nachspielzeit nochmal in eine gute Abschlussposition für den Ausgleich, brachte jedoch keinen Druck hinter den mittig platzierten Torschuss (90.+5). 

Stimme zum Spiel

Nils Döring: „Ich kann den Jungs von der ersten bis zur letzten Sekunde keinen Vorwurf machen. Sie haben dem Spitzenreiter mehr als Paroli geboten, eine Defensivlust an den Tag gelegt und wollten mit aller Macht dieses Spiel gewinnen. Entsprechend bin ich mega stolz auf sie. Wir hatten in der ersten Hälfte einen sehr guten Zugriff auf das Spiel und haben über 90 Minuten keine Torchance zugelassen. In Durchgang zwei sind wir ein bisschen behäbig ins Spiel gekommen, haben mit dem Wechsel von Emmanuel Taffertshofer für Hyunju Lee aber wieder mehr Spielkontrolle bekommen. Wir müssen der Mannschaft noch mehr Klarheit in den Aktionen und Zielstrebigkeit in der Box vermitteln. Mit der Leistung von heute, der Überzeugung und dem Glauben und dem Mut werden wir am Sonntag in Braunschweig bestehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt.“ 

Aufstellung

SVWW: Stritzel – Mockenhaupt (60. Bennetts), Angha, Mathisen, Vukotic, Goppel (83. Catic) – Jacobsen (83. Froese), Heußer – Lee (73. Taffertshofer) – Agrafiotis (60. Iredale), Prtajin 

Tore

0:1 Becker (65.) 

Gelbe Karten: Angha / Johansson, Rothe

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)    

Zuschauer: 10.112

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